Die Vegetation ruht noch, aber langsam kehrt wieder Leben in den Weinberg zurück.
Wir haben uns in diesem Jahr einen Bohrstock angeschafft und so ist es nicht der Specht der die Ruhe unterbricht, sondern der gemeine Winzer, welcher Proben zieht und in den Boden sticht.
Der Bohrstock wird dazu 70-80 cm tief in den Boden geschlagen und aus dem entnommenen Profil können anschließend zwei Proben, für den A (0-30 cm) und den B-Horizont (30-60 cm), gewonnen
werden.
Diese werden gut gekühlt ins Labor transportiert und dort auf die enthaltenen Nährstoffe untersucht. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Stickstoff-, Phosphor-, Kalium- und Magnesiumgehalt sowie
pH-Wert und dem Humusgehalt.
Es wird aber auf die Spurennährstoffe Bor, Kupfer, Mangan und Zink untersucht, da diese ebenso essentiell für die gesunde Entwicklung der Reben sind.
Ganz nebenbei erhält man einen kleinen Eindruck über das Profil und das Bodengefüge. Im Prinzip kann man grob sagen, dass je tiefer der dunkle Bereich reicht (ca. 30 cm auf dem Foto), desto
aktiver ist der Boden und desto höher ist die Wasserspeicherfähigkeit, da ein dunkler Boden in der Regel auf einen höheren Humusgehalt schließen lässt.
Und falls es ein Frage sein sollte: Wenn sich der Bohrstock nicht weiter einschlagen lässt, hat man das Grundgestein erreicht und sollte, vor allem auf harten Gesteinen, nicht weiter
schlagen!
Wenn der Bohrstock einmal fest ist, hilft dann oft nur noch das Ausgraben (oder man teilt den Planeten) - und das ist bei 80cm im Steilhang wirklich anstrengend - da spreche ich aus Erfahrung...
;)